Andere Zeitzone - andere Taktfrequenz
Bali, die buddhistische Destination Indonesiens, wird gerne auch die Insel der Götter und Dämonen genannt, aber auch die Insel der unzähligen und großen Buddha Statuen. Wer erstmals aus dem Flieger steigt und balinesischen Boden berührt, wird augenblicklich die andere Schwingung in seinem Körper verspüren - nämlich sehr viel langsamer und rhythmischer.
Verkehrte Welt
Wilder Westen auf Bali
Irgendwie wie in der Welt von "Younger Bear", scheint es auch auf Bali zu sein. Wenn bei uns Winter ist, dann ist auf Bali Sommer. Die Mopeds und Autos fahren auf der für uns falschen Seite. Wenn die Ampel auf rot zeigt, geben erst mal alle kräftig Gas und man fährt so lange drauf los, bis einfach nichts mehr geht. Ein Fußgängerüberweg ist allemal ein Hinweis für die Fußgänger, daß man an dieser Stelle die Straße überqueren kann. Auf den Verkehr achten müssen dennoch die Fußgänger, die Autofahrer sind von einem Zebrastreifen weniger berührt.
Buddha fürs Handgepäck
Die balinesischen Kühe sind mager und klein, im Gegensatz zu unseren deutschen Milchkühen. Auch die Preise sind auf Bali klein, meist ungewöhnlich klein und so zahlt man für ein wunderschönes Abendessen am Meer eine solche Kleinigkeit, als würde man hierzulande nur die Vorspeise bestellt haben.
Was auf Bali groß ist, hatte seine umgekehrte Entsprechung hierzulande. Angefangen von den Ameisen, über die Frösche bis zu den Regentropfen. Und natürlich fallen auch die ungewöhnlich großen Buddhas ins Auge, für die uns lediglich noch Bewunderung übrig bleibt. An den altehrwürdigen Statuen mit dem Monsoon Finish kann man sich kaum satt sehen. Und der Versuchung lässt sich nur schwer widerstehen, nicht einen der beeindruckenden Big Buddhas im Handgebäck zu verstauen.
Die magische Anziehungskraft Balis
Wer von den ersten Eindrücken dieser verkehrten Welt gesättigt scheint, der kann sich den tieferen Ebenen der Insel widmen. Bali bietet Erholung für Körper, Seele und Geist. Ist dies die schlüssige Erklärung, warum ausgerechnet die kleine Insel Bali unter den 17.000 indonesischen Inseln herausragt und ihre Anhängerschaft weltweit gefunden hat? Wer einmal dort war kommt meist wieder. Ihrem Sog kann man sich nur schwer entziehen.
zauberhafte Landschaft auf Bali
Ausflug zu den Göttern
Auch der Westen der Götterinsel Bali löst seinen ganz besonderen Reiz aus. Auf der Fahrt durch diesen Landstrich, stets bergauf, durchquert man dichte Wälder. Die Fahrt führt zu den Vulkanen Gunung Agung und Gunung Batur und den darunter liegenden Vulkanseen. Die beiden noch aktiven Vulkane gelten als Wohnsitz der Götter. Auf der einen Seite spenden sie mit ihrer mineralhaltigen Asche von Zeit zu Zeit den fruchtbaren Böden neue Kraft, auf der anderen Seite stellen sie aber auch eine ständige Bedrohung für die Inselbewohner dar. Den Ausgleich zur Wohnstätte der Götter im Westen der Insel, gilt der Osten der Insel Bali mit ihren nebelverhangenen Hochebenen den Dämonen als Rückszugsort.
Kunst und Kultur auf Bali
Ausgangspunkt für den Besuch einer Barongvorführung, sprich des Tempeltanzes, oder der Besuch unzähliger kleiner Kunst- bzw. Handwerksbetriebe ist Ubud. Ubud, im Landesinneren von Bali gelegen, ist prädestiniert, um Land und Leute näher kennenzulernen und von hier aus zu erkunden. Im Umkreis von einer Stunde Fahrzeit lassen sich die Künstler besuchen. Interessant ist, dass man das Wort „Kunst“ im balinesischen gar nicht benutzt oder kennt, wobei die Balinesen mit ihren unzähligen Handwerksbetrieben wirkliche Künstler sind.
beeindruckende Steinmetzarbeit
Die Straße nach Batubulan ist in fester Hand der Steinmetzkünstler. Der Weg ist gesäumt mit unzähligen Steinfiguren aus Flussstein und schwarzem Lavastein, Pagoden, Tempel, Ganeshas und vielen buddhistischen Gottheiten. Buddha Skulpturen in monumentalen Größen stehen am Straßenrand und warten geduldig auf ihre künftigen Besitzer. Der Reiseweg vorbei an den Buddhas, Ganeshas und der Göttin Dewi ist beeindruckend. Manche Stücke sind bis zu vier Meter hoch und haben ein Gewicht von mehreren Tonnen. Diese Figuren sind für den Verkauf an die Hotels bestimmt, die ihre Gärten damit schmücken. Und der Gedanke wird jeden Reisenden verfolgen, wie es wohl wäre, eine solch beeindruckende Buddha Gartenfigur aus Stein im heimischen Garten stehen zu haben. Einige von ihnen werden bestimmt die Reise nach Europa antreten und auch unseren Lebensbereich einen Stück Mehrwert verschaffen.
Kultur und Kunst in Indonesien
Die Buddhafiguren und Buddhastatuen aus Lavastein werden von den Handwerkskünstlern der Nachbarinsel Java geschaffen und dann erst nach Bali transportiert und ausgestellt. Auf Bali wird der sehr viel weichere Sandstein von den Steinmetzen in prachtvolle Kunststücke verwandelt. In manchen Betrieben kann man im Hinterhof sogar den Steinmetzen bei der Arbeit zusehen. Neben den Buddha Figuren für den Garten lassen sich auch wunderschöne andere Kunststücke entdecken. Liebhaber buddhistischer Kunstobjekte können sich mit Reliefs, Stupas und Pagoden in allen Größen und Varianten beglücken. Auch moderne Gartenskulpturen werden zunehmend angeboten. Wirklich antike Kunstobjekte sind eine Seltenheit. Doch täuschend ähnlich werden neue Buddhafiguren, Ganeshas und Tempelwächter zu antiken Meisterwerken verarbeitet. Diese werden dann als sogenannte „Antik Style“ Skulpturen angeboten. Uns beeindrucken diese Arbeiten immer wieder.
Spezielle Handwerkskunst in allen Dörfern auf Bali
Weiter geht die Fahrt nach Mas, den Sitz der Holzschnitzer. Leider hat der Kommerz hier über die Kunst gesiegt. Das Angebot der Galeristen ist teuer und dem Touristengeschmack angepasst. Trotzdem hier mittlerweile ein Massengeschmack bedient wird, sind die Arbeiten künstlerisch vollendet durchgeführt. Wer auf der Suche nach Buddhafiguren ist, welche aus Ebenholz gearbeitet sind, muss ein wenig suchen. Im Frontbereich der Ausstellungs- und Verkaufsläden werden erst mal sämtliche zu Holz verarbeitete Tiergattungen und Spielzeuge gezeigt. Die als Interieur gedachten Buddha Skulpturen muss man wahrlich entdecken. Das Spannende dabei, man stößt bei der Suche auf viele andere wunderschöne und beeindruckende Dekostücke, die man ursprünglich vielleicht nicht haben wollte, von denen man aber letztendlich nicht mehr los kommt. Einst wurden Schreine, Pfosten und Dachstürze von Tempeln und Palästen mit Reliefs und Ranken überzogen. Manchmal ist man schon geneigt, diese Prunkstücke ins Gepäck zu packen. Aber nur gedanklich eben.
Edle Schmuckstücke als Mitbringsel
Das Handwerk und die Kunst nehmen auf Bali noch lange kein Ende. Schmuckliebhaber kommen in Celuk auf ihre Kosten. Hier ist die Heimat der Silberschmiede. Und wer seine Wohnung einrichten möchte, dem sei geraten, einen Container zu ordern. Möbelhändler säumen an allen Ecken den Wegesrand. Wunderschöne Rattanmöbel, kombiniert mit handwerklich hergestellten Tischen, Stühlen und Schränken, sind verlockend. Wer will, schafft es ohne große Mühen eine komplette Wohnung einzurichten und den Garten alleine mit balinesischer Kunst einzurichten und zu gestalten.
Malerei kam mit den Deutschen ins Land
Im Zentrum von Ubud hat sich die Kunst der Malerei entwickelt. Maßgebend für den Stil und die Entwicklungen der modernen Malerei waren der Deutsche Walter Spieß und der Holländer Rudolf Bonnet. Diese haben den Grundstein für die dort an zu findende malende Zunft gelegt. Ein Bild aus einer der Malerwerkstätten ist ein wunderbares Mitbringsel. Allemal ist ein Bild einfacher im Gepäck zu verstauen, wie ein großer, schwerer Buddha oder ein Ganesha aus Stein.