Farbenfrohe Zeremonien auf Bali

Eins mit sich und der Welt - Balis nie endende Zeremonien 

Götterinsel Bali mit eigenem Rhythmus


Bali, die Insel der Götter und Dämonen, wie es oft heißt. Wer einmal dort war versteht, weshalb man auf der Insel Bali den Göttern gleich ein Stück weit näher zu sein scheint. Irgendwie dreht sich auf Bali alles um den Glauben der Balinesen und deren Zeremonien. Die Zeremonien bestimmen den Ablauf des Lebens und das Leben wird den Zeremonien untergeordnet. Wer auf Bali geschäftlich zu tun hat, hört oft den Satz: "Sorry, we have Zeremonie today. See you tomorrow." An diesen Tagen sind die Balinesen bei ihren Familien und feiern gemeinsam die für Bali landestypischen Zeremonien. Und Zeremonien gibt es auf Bali viele, wirklich sehr viele.

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Feiertage auf Bali nach dem Wuku-Kalender

Das System der Festtage und Zeremonien ist für Aussenstehende schwer zu verstehen. Die wichtigsten Feiertage werden von den Drei-, Fünf- und Siebentagegruppen determiniert. Auf der Basis des balinesischen Wuku-Kalenders wiederholen sich die Festtage alle 15 bzw. 35 Tage in einem bestimmten Rhythmus. Dazwischen mischen sich weitere Feiertage die vom örtlichen Priester Mangku festgelegt werden, wie zum Beispiel Hochzeiten, Verbrennungen, etc. 
Gleichwohl ist es äußerst interessant, an einer balinesischen Zeremonie teilzunehmen. Wer balinesische Freunde hat, wird eingeladen. Für Balinesen ist es eine große Ehre, wenn sie ihre europäischen Freunde mitbringen und diese an der Zeremonie teilnehmen.

Nach der Zeremonie ist vor der Zeremonie

Balinesen bereiten sich beinahe unentwegt auf die nächste Zeremonie vor. Wenn nicht gerade eine Zeremonie stattfindet, hat man den nächsten Feiertag bereits im Visier. Stets sind die Frauen damit beschäftigt, die Opfergaben vorzubereiten. Unentwegt werden kleine Körbe aus Palmblättern geflochten, in denen Blumen, Obst, Reis und Geld als Opfergaben dargebracht werden. Dieses ständige Beschäftigtsein für Vorbereitungen der Zeremonien gehört zum festen Tagesablauf der Balinesen. Selbst das Vorbereiten der Opfergabe mutet an wie ein Ritual, wie das Wiederholen von Mantras. Die Opfergaben werden auch mehrmals am Tag vor Schreinen und Haustempeln abgelegt. Beinahe jedes Haus hat einen eigenen kleinen Tempel oder einen Schrein.

Alles ist Rhythmus, alles ist Schwingung, alles ist Gleichklang

Beeindruckend sind die farbenfrohen Zeremonien auf Bali. Die Frauen sind prachtvoll geschminkt und ansehnlich gekleidet. Frauen und Männer haben einen Sarong um ihre Hüften gewickelt. Zeremonien auf Bali sind ein bezauberndes Spektakel. Stets beginnen und enden Zeremonien in einem Tempel, dazwischen liegt ein Marsch, der geradezu spirituelle Züge annimmt. Begleitet werden die Zeremonien während des Fußmarsch von den balinesischen Gamelan Orchestern. Ein Gamelan Orchester besteht aus vielen verschiedenen Blechinstrumenten, aus Gongs und Trommeln und je nach Stilrichtung und Anlass Angklungs, Flöten, Rebabs, Xylophonen sowie Sängern und Tänzern. Auf den Fußmärschen durch die Dörfer, über Reisfelder und durch Palmenhaine wird man getragen von einem stets gleich wiederholenden Rhythmus. Im Laufe des Weges scheint alles eins, Körper, Seele und Geist. Die monologen Abhandlungen der Musik gleichen musikalischen Mantras. Alles schwingt im Gleichklang.

Die Zeitqualität in der balinesischen Zeitrechnung 

Die Balinesen messen den unsichtbaren, geistigen und spirituellen Dingen einen wesentlichen Wert bei. Materielles tritt in den Hintergrund. Die unsichtbare Welt hat bei den Balinesen eine große Bedeutung. Viele Dinge der materiellen Welt haben eine Symbolik im Hinblick auf die unsichtbare Welt. Auch die Zeit hat einen großen Stellenwert bemessen an ihrer Qualität. Der örtliche Priester legt fest, wann die Zeit reif ist für bestimmte Ereignisse. Wann wird eine Hochzeit gefeiert, wann wird der Körper eines Menschen nach seinem Ableben durch Verbrennen den Geistern übergeben. Das Ereignis wird auf den qualitativ besten Zeitpunkt festgelegt. Felsen, Bäume und andere spirituelle Orte werden als Stätten der Geister angesehen und deshalb stellt man dort Schreine auf und errichtet Tempel. Viele der balinesischen Zeremonien und Feste haben den Zweck, die Geister und Götter milde zu stimmen.

Leben auf Bali im Einklang mit dem Kosmos

Interessant ist der Aspekt, wie Religion von den Balinesen verstanden und genutzt wird. Auf Bali hat man viele Götter. Angebetet und verehrt werden sie hinsichtlich ihrer Symbolkraft. Grundlegend geht es im Glauben der Balinesen stets um die Frage, wie sich der Mensch möglichst korrekt im kosmischen Zusammenspiel zu verhalten hat. Das Leben auf Bali ist ein Leben im Einklang mit dem Kosmos. Zur richtigen Zeit am dafür vorgesehenen Ort das Richtige zu tun, das ist im Leben der Balinesen von elementarer Bedeutung und danach ist das Leben auf Bali ausgerichtet. Das Leben auf Bali findet zwischen zwei Polen statt. Dabei lautet die Aufgabenstellung nicht "entweder oder", sondern "sowohl als auch". Das eine schließt das andere nicht aus, sondern das eine bedingt das andere. Das ist das kosmische Verständnis der Balinesen.

Die Zeremonie der Buddhaweihe mit dem Bali Priester Mangku

Auf Bali haben sich Rituale und Zeremonien entwickelt, in welchen den Göttern hinreichend Opfer gebracht werden. Mit opfern meint man hier, den Göttern etwas anbieten (offerte), um sie versöhnlich zu stimmen und ihre guten Energien zu erhalten. Vor der Abreise unserer Buddhaskulpturen aus Bali nach Deutschland, bitten wir stets einen Bali Priester Mangku, für unsere Buddhaskulpturen eine Zeremonie der Weihe abzuhalten. Die Tukang Banten, die Opfergabenherstellerinnen, werden um die Herstellung der Opfergaben für diese Zeremonie der Weihe gebeten. Mittels der Buddha Zeremonie ist es die Aufgabe des Bali Priesters Mangku, die Frequenz und damit die Schwingung von Materie zu erhöhen. Die Götter werden positiv gestimmt, in der höheren Frequenz von schwingender Materie diese positiv aufzuladen. Die Buddhafigur selbst steht symbolhaft für die besonderen Eigenschaften, welche die Götter der Buddhaskulptur mit auf den Weg geben.