Kambodscha & Angkor Wat entdecken

Den Sehnsuchtsort Kambodscha mit der mächtigen Tempelanlage Angkor Wat entdecken. 

Anflug auf Kambodscha

Die Reiselust steckt uns in den vergangenen Jahren ungebändigt in den Knochen. Kambodscha, mit den mächtigsten Tempeln dieser Erde, standen schon sehr lange auf unserer Reiseagenda. So war eines unserer Reiseziele im Jahr 2023 Kambodscha. 
Mit Thai Airways geht es erst einmal nach Bangkok und von dort in einem Kurzflug direkt nach Siam Reap. Siam Reap ist die nächst gelegene größere Stadt zu den Tempelanlagen, die wir besichtigen möchten und damit unsere erste Destination in Kambodscha.
Im Sommer 2023 wirkt die Stadt Siam Reap, welche ansonsten von Travellern überzogen ist, beinahe wie ausgestorben. Viele große Hotels sind komplett geschlossen. Die Szene gleicht einer Kulisse für einen Film, der schon abgedreht wurde. 


Kambodscha ist in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus asienbegeisterter Globetrotter gerückt. Das Land war Jahrzehntelang abgeschottet, weil die Roten Khmer Unheil über das Land brachten und Kambodscha mit einer großen inneren Zerrüttung zu kämpfen hatte. Heute kann das Königreich Kambodscha am Golf von Thailand bereist und bestaunt werden. Manche sagen, Kambodscha sei das Thailand von früher. Das soll wahrscheinlich als Anerkennung gemeint sein.

Von Siam Reap ins Reich der Khmer 

In den Zeiten der vergangenen Khmer Kultur entstanden, ist die gewaltige Tempelanlage Angkor Wat heute Aushängeschild und Magnet für abertausende Kambodscha Besucher jährlich. Von Siem Reap aus erreicht man Angkor Wat sehr gut mit den örtlichen Reiseführern und Taxis. Die Tempelanlage liegt in einer Entfernung von etwa 20 km zur Stadt Siam Reap. Angkor Wat gilt als einer der monumentalsten und mächtigsten Tempelanlagen, welche die Menschheit hervorgebracht hat. Die UNESCO hat Angkor Wat in die Liste Weltkulturerbe aufgenommen. Wann diese Tempelanlage genau entstanden ist, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige gehen von derzeit um 850 n. Chr. aus, andere Wissenschaftler datieren die Gründung auf die Zeit um das 12. Jahrhundert unserer Zeitepoche. Ursprünglich war die Tempelanlage der Religion des Shivaismus begründet. Erst viele Jahrhunderte später wurde der Tempel als buddhistisches Heiligtum umgewandelt und erhielt den Namen Angkor Wat. 

Keine Müdigkeit vortäuschen

Der Jetlag am Tag nach unserer Ankunft hält uns nicht davon ab, unserem Tatendrang nachzukommen. Pünktlich um 9 a. m. starten wir in den Tag. Unser deutscher Reiseführer Erich, den wir bereits von Deutschland aus gebucht hatten, holt uns mit deutscher Pünktlichkeit am Hotel ab. 
Der Ta Prohm Temple ist nach einer etwa 45minütigen Fahrt die erste Anlaufstation unserer Tempeltour. Der Ta Prohm Tempel gehört zu einen der vorgelagerten Tempel um die berühmte Tempelanlage Angkor Wat. 
Seit hier der Film Tomb Raider mit Angelina Jolie als Sara Croft abgedreht wurde, ist der Hype um den Tempel Ta Prohm noch größer geworden. Reisende haben dem Ta Prohm Tempel den Namen Tomb Raider Temple verliehen. Für uns ist es geradezu ein wahrer Segen, dass von den Millionen Besuchern, die jährlich die Tempel um Siam Reap besuchen, im Sommer 23 nicht mehr als ein paar Handvoll unterwegs sind. So gehört eines der Weltwunder dieser Erde augenblicklich nahezu uns alleine. 

Atemberaubende Kulissen quer durch den Ta Prohm Tempel 

Vor knapp 1000 Jahren sollen im Einzugsgebiet des Tempels Ta Prohm etwa 80.000 Menschen gelebt haben. So kann man sich in etwa die Größe und das Ausmaß dieser Bauwerke vorstellen. Das einfache Volk selbst lebte nicht in der Tempelanlage, sondern auf dem Hoheitsgebiet um Ta Prohm herum in einfachen Holzhäusern. Die aus Stein errichtete Tempelanlage Ta Prohm war vor allem dem religiösen Leben der Mönche vorbehalten. Eine Inschrift besagt, dass in den Gemäuern exakt 12.640 Mönche gelebt haben sollen. 
Damals war heute waren es die Mächtigen, die Bauwerke solcher Dimensionen vom Volk bauen ließen. König Jayavarman VII war es, der im buddhistischen Glauben verankert, die Tempelanlage zur Götterverehrung errichten ließ. Viele Figuren von Gottheiten und Darstellungen religiöser Szenen in Reliefs sind noch heute in sehr gut erhaltenem Zustand zu bestaunen. Und, obwohl der König Jayavarman VII Buddhist war, lassen sich viele Darstellungen aus dem Hinduismus finden. Wie nah sich diese beiden Religionen stehen, wird hier klar. 
Ganz besonders beeindruckend ist die Ausarbeitung eines Reliefs mit einer Szene des Königssohn Siddhartha Gautama, dem späteren Buddha. Buddha reitet auf einem Pferd und wird auf seinem Ritt von den Göttern getragen. Buddha ist auf seinem, ihm bestimmten Weg. 

Tempelanlage Ta Prohm im vorgefundenen Zustand 

Bei der Entscheidungsfindung zur Restaurierung der Tempelanlagen hat man sich dafür ausgesprochen, vieles in dem vorgefundenen Zustand zu belassen. Nicht alles sollte wieder aufgebaut werden. Den Besuchern soll mit auch ein Gefühl für den Zustand der Tempelanlagen im Jetzt-Zustand vermittelt werden. Erstaunlich ist, wie stabil die Bauwerke schon damals gebaut wurden. Selbst mächtige Urwaldbäume entwickelten nicht die Kraft, die Gemäuer zu zerstören. So ist über die Jahrhunderte, in der Symbiose von Tempelanlagen und Urwaldriesen, eine einmalige Kulisse entstanden. Vor allem Hobbyfotografen finden hier unzählige von Bildvorlagen, vorausgesetzt, man entkommt den Massen von Besuchern, die an den Hauptschauplätzen normalerweise anzutreffen sind. 

Imposante Bauwerke, Buddha Skulpturen und Reliefs 

Der Baustil entspricht der Epoche des Bayon. Typisch sind flache Bauten mit einzelnen, aufeinander getürmten Bauelementen. Einzelne Bauwerke waren dem Anpreisen der Götter bestimmt. Um sie herum wurden Klöster für die Mönche errichtet. Ebenso beinhaltete der innere Zirkel von Ta Prohm eine Universität zur Ausbildung der Gelehrten. 
Imposant ist die Aneinanderreihung von Durchgängen. Diese eröffnen beeindruckende Fotokulissen für die Besucher der Neuzeit. Auch dem Königssohn Siddhartha Gautama, in der Verkörperung des Buddha, wurden mächtige Skulpturen gewidmet. 

Auf nach Angkor Thom 

Um die weitläufigen Errichtungen von Tempeln und Klöstern des Khmer Reichs zu erkunden, sind Fahrten mit Zwischenstopp notwendig. Schwer beeindruckend, der Zwischenstopp auf der Brücke zum Zugangstor von Angkor Thom. Vor den Toren werden wir von 54 Götterstatuen und ebenso 54 Dämonenskulpturen aus Stein in Augenschein genommen. Die Blicke sind die Vorboten zum Königreich Angkor Thom. Wer an den steinernen Göttern und Dämonen ungehindert passieren darf, dem ist das Tor ins Reich der Khmer geöffnet. 

Sehnsuchtsort Angkor Wat 

Und dann endlich steuern wir unseren Sehnsuchtsort Angkor Wat an. Wie oft vorher hatten wir die Bilder vom größten Tempel dieser Welt in unserem Kopf, ohne je vorher da gewesen zu sein. Vor uns steht er nun, der Tempel, der den hinduistischen Göttern geweiht ist. Zum Greifen nahe, angesichts des Ausmasses und fußläufig noch in weiter Entfernung. 

UNESCO Weltkulturerbe Angkor Wat 

Dieses imposante Bauwerk, eines der Wunder dieser Erde, wurde im Jahr 1992 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Seither ist der Ansturm auf Angkor Wat ungebrochen. Bedenkt man, dass die gesamte Anlage vor etwa 1000 Jahren errichtet wurde, ohne moderne Hilfsmittel! Den Erzählungen nach soll Angkor Wat in nur 37 Jahren errichtet worden sein. 300.000 Menschen und 6.000 Elefanten waren an der Errichtung beteiligt. Größer, höher, imposanter war zu dieser Zeit die Einstellung eines jeden Königs, welcher zu damaliger Zeit in Indochina regierte. Starb ein König, blieb das Werk des Vorgängers meist unvollendet. Der Nachfolger setzte Zeichen und baute erneut - noch feudaler als der Vorgänger. König Suryvarman II war es, der das Weltwunder Angkor Wat erschaffen ließ. Und obwohl Angkor Wat als hinduistischer Tempel errichtet wurde, viel er in der Folgezeit den Buddhisten in die Hände und wurde zum buddhistischen Tempel umfunktioniert

Antike Buddha Statuen aus der Epoche der Khmer

Zeitzögen aus der Epoche der Khmer sind die antiken Buddha Statuen in verschiedenen Darstellungsvariationen. Der sitzende Buddha wird mit einer Naga mit 5 Köpfen dargestellt. Nagas sind als Schlangenwesen mit überirdischen Kräften bekannt. Nagas gelten als Wächter, besonders in symbolischer Hinsicht. In der buddhistischen Mythologie wird Buddha während seiner langen Meditationsphasen von einer fünfköpfigen Naga vor Unwetter und bösen Einflüssen beschützt. 
Buddha Skulpturen sind in der weitläufigen Tempelanlage Angkor Wat in vielen verschiedenen Ausdrucksvarianten zu finden. Eine individuell stilistische Ausdrucksvariante ist die besondere Kopfform des Khmer Buddha. Die Kopfspitze des Khmer Buddha ist meist waagrecht abgeschnitten. Der Khmer Buddha wird häufig mit einem prachtvollen Ohrschmuck behangen dargestellt, sitzend auf einer Naga. Bei uns hat sich auch der Begriff Kaschmir Buddha eingebürgert. 

Angkor Wat bereisen 

Die Tempelanlage Angkor Wat ist nur eines aus einer Vielzahl von Bauwerken, die in der Gesamtanlage Angkor entstanden sind, wenn auch das bedeutendste. Eine Reise und eine Besichtigung des Tempels Angkor Wat ist längst nicht mit dem Besuch dessen abgetan. Vielmehr durchreist man einen gesamten Komplex von beeindruckenden Bauwerken, die teilweise völlig von Urwaldriesen umschlungen sind. Eine Reise nach Angkor Wat braucht Zeit und Muße, um sich den Eindrücken vollends hinzugeben und diese zu verarbeiten. Wer sich entschieden hat, nach Angkor Wat und nach Kambodscha zu reisen, wird weniger Urlaub machen, als viel mehr eine Reise zu begehen.